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damals...
Telegraphenbauamt, Gebäude im ersten Hof.
Von dem Vorderhaus, dem ehemaligen Postamt 16 ist heute nur noch ein Rudiment vorhanden, welches sehr schöne Details aufweist.
Postamt 16 und Magazin- und Werkstattgebäude
Telegraphenbauamt
Viele Angaben habe ich dazu nicht. Alte Postzeitschriften finden sich unter Google Books.
Bei Fritz Steinwasser findet sich ein Abdruck zur Einrichtung der Stadtpost 1827.
Darin wird für die Briefsammlung Nr. 38 die Köpenicker Straße Nr. 103 und desgl Nr. 39 und die Köpenicker Straße 135 genannt.
Irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine Neuzuordnung einiger Nummern in der Köpenicker - genaueres habe ich dazu noch nicht herausgefunden.
1862 wird die Post neu geordnet. Wir finden in der Adalbertstr. 35a die Postexpedition 16, die am 01.07.1875 in Postamt Berlin SO 16 umbenannt und 1880 in die Köpenicker Straße 122 verlegt wird, wo sich seit 01.04.1861 die Stadtpostexpedition V befand (Fritz Steinwasser S. 178).
(SO 82 ab 01.04.1881 in der Köpenicker Str. 98) Ich denke es handelt sich um einen Tippfehler.
Auf Seite 300 wird das Postamt Köpenicker Straße 122 als Briefzusteller-Postamt für S.O.16 erwähnt (spätestens 1884).
Von dem Vorderhaus, dem ehemaligen Postamt 16 ist heute nur noch ein Rudiment vorhanden, welches sehr schöne Details aufweist und ebenfalls unter Denkmalschutz steht.
Rohrpostbrief 25.10.1900, Aufgegeben im Postamt SO 16 (Köpenicker Str. 122)- Rohrpost SO 16 R22
Im Adressbuch von 1900 ist das Bahnpostamt 18, die Telegraphen-Apparate-Werkstatt und die Stadt-Post-Anstalt Nr. 16 in der Köpenicker Straße 122 eingetragen.
Köpenicker Str. 39a und ab 1880 die Köpenicker 122 waren auch an die Rohrpost (R22) angeschlossen.
1895, Rohrpostbrief ans Postamt 122, ob es geantwortet hat?
Geldsendung mit dem Stempel "Kaiserliches Postamt 16" (1914) und dem Absendestempel Michalski und Lazarus; Rungestrasse 25/27
Als ich den Brief erwarb, war kein Geld mehr drin.
1884 wird die Köpenicker Str. 122 als Postamt S.O.16 erwähnt.
Wie ein Großteil der Köpenicker Strasse im Bezirk Berlin-Mitte, wurde auch das Postamt an der Straße im zweiten Weltkrieg zerstört und das Rohrpostnetz an dieser Stelle unterbrochen.
1955 wird die Köpenicker Str. 122 als Fernmeldebauamt genannt und als Postamt nicht mehr erwähnt.
Foto: Klaus Bädicker; ca. 1990
Reste der Fassade des Vorderhauses. Was der 2. Weltkrieg vom Gebäude übrig ließ..
Das Gelände wurde bis 2010 glaube ich, von der Telekom genutzt und ist in einem -. vom äusserem Anschein - guten - sanierten Zustand.
(Die Fotodaten sagen, die Foto´s würden von 2012 stammen.)
heute..
Die Gebäude sind denkmalgeschützt
Im Internet findet sich der Hinweis, daß das Objekt 2010 von der Homepoint-Gruppe erworben und 2013 "die Projektentwicklung" für 30 Millionen Euro veräußert hat.
Geplant waren auf dem Grundstück demnach 93 Wohnungen.
Etwas verwirrend ist, das auf der Homepage zwar die Köpenicker Straße 122 genannt wird und auch dementsprechende Bilder vom Post- und Kommunikationsmuseum veröffentlicht wurden, jedoch vom Postfuhramt die Rede ist, welches sich jedoch in der Köpenicker Straße 132 befindet.
Außerdem werden folgende Daten genannt:
"Die Homepoint Gruppe hatte das Postfuhramt im Jahr 2010 erworben und erfolgreich als Projektentwicklung platziert.
Fakten zum Objekt:
Grundstück: 3.368 m²
Einheiten: 90
Wohnfläche: ca. 7.000 m²
Projektvolumen: ca. 30 Mio. EUR"
Im Zusammenhang mit dem Neubau auf dem Nachbargrundstück Köpenicker Straße 124 kommt es 2015 zu Schäden an den denkmalgeschützten Gebäuden.
Ende 2017 finden wieder Bauarbeiten am Gebäude statt (Entkernung).
Im Jahr 2021 wird die Sanierung abgeschlossen und das Objekt komplett als Bürostandort genutzt.
Erhalt des Denkmals äusserst nachhaltig!
Zu sehen sind die deutlichen Schäden durch den Neubau Köpenicker Straße 124
Das ein Stück Fassade des Vorderhauses unter Denkmalschutz stand, weißt sichtbar auf die Geschichte des Grundstücks hin,
die hinteren erhaltenen Gebäude bleiben der Öffentlichkeit verborgen.
Neubau an der Köpenicker Straße 122, Hofseite
Fotos: Tag der Architektur 2021
Denkmal Rudiment (Erdgeschoß) des Vorderhauses vom Postamt 16 und Magazin- und Werkstattgebäude
