Anzeige Heinrichs Schuhwaaren
im Prospekt vom Bunten Theater,
Köpenicker Straße 68, 1901
Das jüdisches Adressbuch von 1931 nennt Kochmann, Michael unter dieser Adresse.
Hier existierte das jüdische Unternehmen (als jüdisch von den Faschisten eingestuft)
"Carl Förster & Co GmbH"
Lederwarenfabrik, Herstellung von Damengürteln,
welches 1924 gegründet und 1941 liquidiert wurde.
Hier befand sich die Druckerei Funke & Naeter, bei der z.B. 1884 die "Mecklenbörger Stadt- und Dörpgeschichten" (Ulrich Hagen) im Auftrag des Verlages von Oscar Parrisius -
Berlin und Leipzig, gedruckt wurden.
Krone Gasglühlichtgesellschaft mbH in der Köpenicker Straße 56
Werbemarke der nicht unbedeutenden
Krone Gasglühlicht Gesellschaft,
die ihren Sitz in der
Köpenicker Straße 56 hatte
Baron, Emil
Knopflochstepperei
Köpenicker Straße 56
(1941)
Haucke, Joachim
Beerdigungs-Institut
S016, Köpenicker Str. 56
(1941)
»Krone« Gasglühlicht-GmbH
SO 16, Köpenicker Str. 56 - 57
(1941)
Peck, Walther
Etiketten Fabrik
Stein- u. Buchdruckerei
S016, Köpenicker Str. 56
(1941)
Schaefer & Rosenfeld
Buch-und Kunstdruck
SO 16, Köpenicker Str. 56 - 57
(1941)
Anzeige der
Krone Gasglühlicht Gesellschaft
Berlin SO 16
Schröder, C. F.
Schmirgelwerke AG Hann.Münden
Lager Bln.
SO 16, Köpenicker Str. 56 - 57
(1941)
Silkenat, A.
Setzmaschinen-Betrieb
SO 16, Köpenicker Str. 56 - 57
(1941)
Stein, Erich
Reklame
SO 16, Köpenicker Str. 56
(1941)
Schaefer & Rosenfeld
Buchdruckerei
Köpenicker Str. 56/57
(1940)
Thomasdruck Moritz & Thomaschewsky
SO 16, Köpenicker Str. 56
(1941)
Ziaja, Georg
Schlächter
SO 16, Köpenicker Str. 56
(1941)
In der Köpenicker Straße 56 befand sich der Verlag Wodarz.
Aus der Zahl konnte man früher das Herstellungsdatum ableiten, so daß in diesem Beispiel das Jahr 1948 raus zu lesen ist.
Gedruckt wurde hier der Dauerbestseller:
Max und Moritz
Bis zum Ende der DDR existierte hier eine Druckerei.
Danach wurde das Gebäude zu einer privat betriebenen Obdachloseneinrichtung für ca. 90 Personen.
Im Jahr 2017 möchte der Sohn des ehemaligen Besitzers sein Einkommen lieber von Besserverdienenden abschöpfen und das Gebäude zu Luxuslofts umbauen.
Überall in den umliegenden Parks, Brücken und Brachen hausen unterdessen Obdachlose.
Mit dem Verlust dieser Einrichtung werden es noch mehr werden.
Im Zusammenhang mit aufkommenden Protesten gegen die Schließung des Wohnheims lässt der Eigentümer über einen Anwalt erklären:
"Das Haus sei stark sanierungsbedürftig und teilweise abrissfähig, Investitionen in sechsstelliger Höhe nicht wirtschaftlich."
schreibt die "Berliner Woche" im Juli 2017
Obdachlosenheim bald geschlossen?: Bezirk sorgt sich um Luisenstadt-Apartments
Obdachlosenheim bald geschlossen?: Bezirk sorgt sich um Luisenstadt-Apartments
Berlin: Luisenstadt-Apartments |
Mitte. Die Pension Luisenstadt in der Köpenicker Straße 56/57 Ecke Michaelkirchstraße wird möglicherweise geschlossen. Das Sozialamt bringt dort bisher 87 obdachlose Menschen unter.
Die Eingangstore sind mit Sichtschutz verblendet, das viergeschossige Gebäude dahinter macht keinen gepflegten Eindruck.
Vor kurzem wurden im Kiez Flugblätter mit dem Titel „Skandal – Obdachlosenheim soll geschlossen werden“ verteilt.
„Einige Nachbar/innen aus dem Kiez“ fordern darin zum Protest auf und behaupten, der Eigentümer wolle das ehemalige Fabrikgebäude zu Luxuslofts umbauen.
Vertreibung und steigende Mieten seien die Folge, so die anonymen Flugblattschreiber.
Im BVV-Sozialausschuss erklärte Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), dass der Wohnheimbetreiber, nachdem er vom Bezirk zu notwendigen Renovierungen aufgefordert wurde, mit einer möglichen Schließung gedroht habe.
Gegenüber der Berliner Woche wollte sich der Pensionsinhaber nicht äußern, wie er über seinen Rechtsanwalt Burkhart Person mitteilen lässt.
Er sei „aufgrund der Erfahrungen mit der Presse ein gebranntes Kind“, erklärt Person die Zurückhaltung.
Nach Informationen der Berliner Woche will der Heimbetreiber die Pension möglicherweise nach 23 Jahren „aus persönlichen wie internen Gründen“ schließen.
Das Haus sei stark sanierungsbedürftig und teilweise abrissfähig, Investitionen in sechsstelliger Höhe nicht wirtschaftlich.
Die Luisenstadt-Apartments nehmen bis zu einer endgültigen Entscheidung keine neuen Bewohner auf.
Für den Bezirk wäre die Schließung des Wohnheims ein Problem, weil auf einmal mehr als 80 dringend benötigte Plätze wegfallen.
Für die Betroffenen müssten neue Unterkünfte gefunden werden.
Wie Sozialstadtrat Ephraim Gothe (SPD) sagt, möchte er den Pensionsbetreiber „überreden, dass er das Heim weiterführt“.
Das Sozialamt Mitte ist für etwa 6400 Flüchtlinge zuständig, die „vom Status her von Obdachlosigkeit bedroht sind“, sagte Gothe im Mai im BVV-Sozialausschuss.
Der Bezirk ist für die Unterbringung zuständig und sucht ständig Plätze in Hostels und Pensionen. Die Betreiber bekommen pro Person und Nacht zirka 25 Euro. Laut Gothe würden zwei Mitarbeiter im Sozialamt ständig neue Hotels abklappern. DJ