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damals...
Abbildung aus dem Luisenstädtischen Heimatbuch
Von einer Ansichtskarte, im Hintergrund die noch hölzerne Oberbaumbrücke, was auf ein Bild - Datum vor 1896 hinweist.
Auf dem Grundstück Köpenicker Straße 12 wurde durch General Pfuel eine Militärschwimmanstalt eingerichtet.
Das Bild zeigt die Feiern zum 50zigsten Jahrestag der Errichtung 1867.
Der General entwickelte ein Prinzip, bei dem die Nicht-Schwimmer von einer "Angel" gehalten die ersten Schwimmbewegungen in der in Spreemitte angelegten Schwimmanstalt erlernten.
Die Schwimmanstalt wurde später auch für Zivilisten geöffnet und wurde bis 1933 betrieben.
Die Schwimmanstalt war Bestandteil der der Garde - Pionier Kaserne.
Über Ernst von Pfuel ist viel interessantes geschrieben worden und im Internet zu finden.
So auch die pdf auf www.spree2011.de in der die Badeanstalten an der Spree und der Köpenicker Straße 12 beschrieben wird.
Durch die Anlage ist das Grundstück offensichtlich einer Uferbefestigung entgangen und ist somit eines der letzten Stücken natürlichen Ufers in der Stadt Berlin.
Das Garde Pionier-Bataillion; Köpenicker Straße 12-14
Ansichtskarte 1914, ganz rechts das Ponton Wagen Haus. Woher ick det weeß? Janz einfach! Det steht dran!
Wohl erst die Kaserne der Garde Schützen, später Garde Pionier Kaserne
in der Köpenicker Straße 11-14
Ansichtskarte in den Revolutionstagen gesendet, 19.Februar 1919
... Wie und wo dieselbe in den ersten Jahren ihres Berliner Aufenthaltes untergebracht war, hat sich
Diese Kaserne, deren Baulichkeiten kaum den bescheidensten Ansprüchen genügten, war 1767 unter Friedrich dem Großen gebaut worden, welcher sie für ein Infantrie-Regiment bestimmte und 1772 in der Tat vom Regiment Pfuel beziehen ließ.
Von 1796 ab hatten sich die Gebäude in der Verwaltung des Ministeriums des Innern befunden und waren als Familienhäuser benutzt worden, bis sie 1816, nachdem bauliche Ausbesserungen vorgenommen, ihren ursprünglichen Zweck als Kaserne zurückgegeben wurden.
Die Abteilung bezog mit der 1. Kompagnie den rechten Seitenflügel - den noch heute vom Bataillon belegten Teil - und mit der 2. den benachbarten Teil des Hauptgebäudes.
Das übrige, wie der eigentliche Kasernenhof, fiel den Garde-Schützen zu, während die Abteilung über einen längs der Spree bis an die Stelle des späteren Pontonwagenhauses gehenden Hof verfügte.
Alles in allem war das neue Heim reizlos und vereinsamt. Außer dem Depotgebäude des Furage=Magazin an der Spree, gab es längs der Köpenicker Landstraße nur vereinzelte ländliche Gehöfte; die eigentliche Stadt schloß die Zollmauer am Spittelmarkt ab, und wo in den letzten Jahrzehnten vom Kottbusser Tor bis zur Spree ein dichtbevölkertes, gewerbereiches Stadtviertel entstanden, das sich rastlos weiterdehnt und in allem das Gepräge der Millionenstadt trägt - war damals nur Feld.
Auch in Bezug auf ihre Übungsplätze war die Abteilung nicht besonders bedacht.
Beim Pontonieren wurde, wie noch heute, auf dem Kasernenhofe angetreten. Die Übungsstelle war erheblich beschränkt durch die seit 1817 bestehende v. Pfuelsche Schwimmanstalt, welche Jahrzehnte hindurch den Übungen von Militär und Zivil diente und auch von der Abteilung mit einem großen Teil der Garnision seit 1824 benutzt wurde.
Zu den Pioniereinheiten gehörten auch Telegraphentruppen
Diese Ansichtkarte wurde 1912 aus Berlin SO 33 an Helene Thiele in Braunschweig versandt.
Die Wirren des Jahres 1848 gingen an den Pionieren nicht spurlos vorüber.
Schon seit dem 7.März, da gewisse Anzeichen auf Unruhen in Berlin schließen ließen, war die Abteilung nachmittags in der Kaserne zusammengehalten.
Für Sonnabned den 18.März war gleiches befohlen; als die ersten Gerüchte von den traurigen Ereignissen in der Stadt bis zur Kaserne durchdrangen, war diese durch Barrikaden in der Köpenicker und Jacobstraße und an der Schillingsbrücke von der Stadt bereits getrennt.
Wenngleich man dort Waffen und Kriegsvorräte wußte, so wagte es der Pöbel doch nicht, einen Versuch gegen die Kaserne zu unternehmen...
Rache! (1848)
Musik: Traditionelle Volksweise
Text: Ludwig Seeger
Ein schwarzer Zug wallt langsam hin,
Dumpf grollend durch die Straßen von Berlin.
Zweihundert Freiheitskämpfer trägt der Trauerzug,
ihr eigner König war's, der sie erschlug.
Die Opfer, die dahingestreckt,
auf Schragen jetzt, mit Kränzen überdeckt,
schrein Rache für den Mord, für Wortbruch und Verrat.
Sie fordern Sühne von dem Potentat.
Rache!
Der Zug kommt vor des Königs Haus:
"He! Menschenschlächter! Komme heraus!"
Kalkweiß tritt Majestät heraus auf den Balkon:
"Den Hut ab! Königlicher Erzkujon!"
Da steht er mit verbissner Wut,
barhaupt und in der Hand den hohen Hut.
Denkt er an Reu? O macht euch da nichts vor,
er haßt uns heut noch mehr als je zuvor!
Und bis das letzte Volk gesiegt,
der letzte Königsthron zertrümmert liegt,
der letzte Herrscherstamm verdorrt,
bleibt dies der Unterdrückten Losungswort:
Rache!
"Infolge der erheblichen Vermehrung des in der Kaserne lagernden Gerätes wurde 1869 der Bau des Erdgeschosses der jetzigen neuen Kaserne als Wagenhaus in Angriff genommen; 1870 wurde dasselbe mit einem Rotdach versehen und das Gerät der Etappen-Telegraphen Abteilungen darin aufgestellt.
Die Unterbringung des Truppenteils erfuhr insofern eine Änderung, als 1867 die Trainkaserne in der Wrangelstraße geräumt und sämtliche nicht kasanierten Mannschaften in zwei anderen Privatbaulichkeiten, dem sogenannten Mertschem Hause in der Eisenbahnstraße und dem Albrechtschen Hause in der Köpenickerstraße untergebracht wurden.
Hofansicht Köpenicker Straße 12 bis 14 mit angetretener Einheit auf dem Exerzierplatz um 1914... mit 50m breitem grünen Uferstreifen...
Da dieses Grundstück einschließlich des großen Gartens, auf welchem sich jetzt die Kaserne der 3.Garde Regiments befinden, 1870 von der Garnisionsverwaltung übernommen wurde, so konnten die Kompagnien den letzteren zum Exerzieren und zu technischen Übungen benutzen. Auch für den Feldbrückenbau wurde am Austritt des Flutgrabens aus der Spree eine allen Anforderungen entsprechende gut gelegene Übungsstelle gewonnen."
Garde-Pionier-Kaserne von der Spreeseite mit Teilen der Brommybrücke (rechts)
Der Übung folgte der 1. Weltkrieg...
Heute fahren wieder Boote der Bundeswehr auf der Spree..
"Eine trüben Gegensatz zu dem schönen Verhältnisse, in welchem im jungen Deutschland Fürsten und Volk zusammenstanden, bildete das von Wirren der schlimmsten Art geängstigte Frankreich.
Bereits vor Übergabe des Hauptstadt hatten die Untriebe der Sozialisten und Kommunisten Unruhen erregt, deren die Regierung nicht Herr zu werden vermochte. Als diese nach Versailles verlegt wurde, brachen die Unruhen von neuem aus.
Es bildete sich die Kommune, und wiederum wurde die unglückliche Stadt ein Schauplatz wilder Schrecken. Gewehr bei Fuß sahen die deutschen Korps dem Vernichtungskriege zu, welchen die langsam aber stetig vorrückenden Versailler Truppen gegen die Aufständischen führten."
Den gings noch gut, den adligen Offizieren in der preußischen Armee bis 1918...
Zeitungsbericht zu den Kämpfen der Novemberrevolution in der Köpenicker Straße
Die Zeitung verkündet schon den Angriff auf Liebknecht - der Kriegsgegner wurde kurze Zeit später von den Freikorps ermordet.
Stella Palast Programm; Dezember 1937; Direktion: Hugo Lemke (siehe auch Eintrag Lemke & CO Lichtspieltheater)
Mit OLGA TSCHECHOWA
Robert Dorsay (1904 geboren - 1932 Mitglied der NSDAP, wegen Beitragsrückstand 1933 ausgeschlossen, 1943 wegen politischer Äußerungen hingerichtet)
Lotte Werkmeister
Lilian Harvey empfing in ihrem Haus in den 30er jahren auch jüdische Kollegen und wurde dafür von der Gestapo beobachtet.
Sie flüchtete dann nach Frankreich, nach der Besetzung durch die faschistische Wehrmacht floh Sie in die Schweiz und von dort in die USA.
Ihr wurde die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und ihr Vermögen in Deutschland enteignet.
Programm Stella Palast , 1932;
Programm "Ein blonder Traum" mit Lilian Harvey und Willy Fritsch
Auf "youtube.com" finden sich die hier abgebildeten Lieder mit den Interpreten:
Irgendwo auf der Welt und
Wir zahlen keine Miete mehr
Nach der Annexion Österreich spielten Wiener Künstler im Stella Palast.
Geblieben ist der Kinoorganist Mili Sawage
Paul Hörbiger wird in Österreich den Winderstand finanziell unterstützen und dafür zum Tode verurteilt.
Das Urteil konnte jedoch nicht mehr vollstreckt werden.
Der Schauspieler konnte seine Karriere fortsetzen.
Eintrittskarten Stella-Palast 1937