Die Köpenicker Straße Nr. 50
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in Berlin-Mitte



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damals...


1895 zeichnet der Flugpionier Otto Lilienthal vom Grundstück Köpenicker Straße 126 II aus, das Fabrikgelände Köpenicker Straße 48 bis 50.
Zu sehen ist das Einfahrtsschild Mörtel-Werk F.Bartmann (Nr. 49), ein Schild mit dem Hinweis auf eine Nutzholzhandlung, eine Fourage Handlung Schubert und Geube, die Asphaltfabrik H.Winter und ein Schild von der noch existierenden Firma Bergmann und Franz (Nr. 50) die man auch im Hintergrund erkennt.
Das Bild liegt im "Deutschen Museum" in München und wurde in einem Buch veröffentlicht.
Otto Lilienthal hatte seine Maschinenfabrik in der Köpenicker Straße 113

Folgenden Text könnte man vor einiger Zeit auf der Firmenhomepage von Bergmann und Franz lesen:
„Am 1. Oktober 1874 gründeten Otto Bergmann und Adolph Franz in der Berliner Köpenicker Straße 50 die »Bleirohrfabrik und Röhrengroßhandlung Bergmann & Franz«.
Seither hat das Unternehmen viele Wandlungen durchgemacht und dabei stets Flexibilität und das richtige Gespür für die Erfordernisse des Marktes bewiesen...."
Das Unternehmen verfügt auch über einen Wikipediaeintrag.
Zum 140 jährigen Bestehen widtmete das SHK Journal dem Unternehmen einen Beitrag, in dem sich der Hinweis auf die Köpenicker Straße 50 wiederfindet.
Hervorgehoben wird die Bedeutung des Unternehmens bei der Schaffung der Berliner Kanalisation im 19. Jahrhundert.

1889 vergrößerte sich die Firma, weshalb sie ihren Standort in der Köpenicker Straße aufgeben musste.

Im Adressbuch von 1877 findet sich der Eintrag: Bergmann & Franz, Zinn- und Bleirohrfabr.,
Lager von sämmtlichen Gas- Wasserltg,=Utensilien,
Köpnickerstr. 50
Inh.: Otto Bergmann und Ad. Franz.

Bergmann, Otto; Fabrikant; Michaelkirchstraße 1 s. Bergmann und Franz

und Kfm. Bergmann, O ; Michaelkirchstr. 1 II


Ein Gutachten der Firma S.T.E.R.N von 1991 beschreibt das Grundstück Köpenicker Straße 50 wie folgt:

  • "18. Jahrhundert Schiffsbau Grundstück
  • 1871 von Kaufmann Riedel gekauft u. mit einer bedeutenden Färberei mit Maschinenbetrieb bebaut
  • 1880 Bau des 5-geschossigen Fabrikgebäudes.
    Ab 1890 führte der Sohn die Färberei bis in die 30er Jahre weiter.
  • 1945 Keine wesentlichen Beschädigungen und Veränderungen.
    Umnutzung der Gebäude als Lager für VEB Kombinat Großhandel WtB" (Waren des täglichen Bedarfs)


Wilhelm Riedel Köpenicker Straße 50

Wilhelm Riedel und das Gelände der Färberei Köpenicker Straße 50

Die Bilder wurden Wikipedia entnommen und stammen aus dem 1910 erschienen Buch:
Hugo Spindler - M. Kunert: Riedelstiftungen „Selbsthilfe" – Ein Lebensbild Wilhelm Riedels. Verlag der Riedelstiftungen, Cottbus.

In dem Buch wird beschrieben, daß Wilhelm Riedel nach den Stationen Brunnenstraße und Neue Königsstraße, das 200 Fuß lange am Wasser gelegene Grundstück Köpenicker Straße 50 so um 1871 erwarb.
Ein Herr Gauß baute einen erweiterten Fabrikbau der 23 Fuß tiefe Grundstückpfeiler am Wasser benötigte, vom 11. November 1872 bis Juli 1873.

Im Treppenturm des 60 Fuß hohen Gebäudes wurden runde Öffnungen für eine Fabrikuhr gelassen.


Das Spreewasser bot für die Färberei den Vorteil, das das Wasser weicher war, als Brunnenwasser. Außerdem verfügte das Grundstück bereits über eine Kanalisation, sodaß die Spree nicht verunreinigt wurde.

1881 wollte die Stadt einen 17 Meter breiten Uferstreifen für einen Uferweg erwerben, wodurch das Gelände zu klein wurde.
Deshalb wurde ein weiteres Grundstück auf der gegenüberliegenden Uferseite in der Mühlenstraße für 800 000 Mark erworben.
Es war bereits mit sechs Fabrikgebäuden bebaut.
Jedoch wurde der Plan der Uferstraße von der Stadt nie umgesetzt, sodaß kein Umzug nötig war.

Das Grundstück in der Mühlenstraße wurde nur vermietet und spielte so auch viel Gewinn ein.

1888 übergab Wilhelm Riedel das Geschäft seinem Sohn Richard und wohnte auf einem Grundstück in der Hohenzollernstraße, das er erworben hatte.


Firma Dr. Klaus Gettwart TECHN. FABRIK

Für die Firma Gettwart, Dr. Klaus - Technische Fabrik (Kr = Munition + Artillerie) Mitte Köpenicker Str. 50 (Werk III) wurden im zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter beschäftigt.

Seifenfabrik
Ein Teil des Gebäudes sieht man auf dem Bild von 1941 von der benachbarten Stock -Motorpflug GmbH (Nr.48) aus.

Seifenlager
Seifenlager zu DDR-Zeiten;
Fahrzeug: Phänomen Granit 27; hergestellt von 1951-1955 in der DDR



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Heute als Seifenfabrik bekannt, vermutlich weil sie zu DDR-Zeiten als Seifenlager genutzt wurde(VEB WtB -Waren des täglichen Bedarfs).

Wie überall wurden die DDR-Betriebe schnell stillgelegt ("blühende Landschaften"; "versenkt in Ruinen") und irgendwann Ende der 90er Jahre fegte ein Sturm das komplette Flachdach samt Sparren davon.

Leerstand von 1990 bis 2014

Die Kosten für die Beseitigung von Altlasten, sei es von der Bleirohrfabrik oder vom VEB Berlin Chemie wurden auf 250 000 Euro geschätzt.
Die bundeseigene Gesellschaft für Entwicklung und Sanierung von Altstandorten wollte in einer Versteigerung im Jahr 2010 mindestens 2,5 Millionen Euro für das Grundstück Köpenicker Straße 50–52 bekommen.

Im Jahr 2015 werden dort Wohnungen für bis zu 2 Millionen Euro angeboten.

Als mögliche Erbauer der Fabrik kommt die Firma Bergmann Franz in Frage, die heute noch existiert.
In dem Buch "Industriekultur in Berlin" wird das Gebäude der Färberei Riedel zugeordnet.
Genauere Angaben habe ich noch nicht gefunden.

Bund verscherbelt Seifenfabrik Berliner Zeitung, 19.06.2010
Schwere See an der Spree Tagesspiegel, 19.06.2010
E-Mail

eisfabrik@berlin-eisfabrik.de