Die Köpenicker Straße Nr. 36 - 38
in Berlin Mitte

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damals...

Holzlagerplätze

1931 nennt das jüdische Adressbuch
Kaiser, Rosa;
Kuttner, Berthold als hier wohnend.

Hier wohnte Maxmillian Abraham, *04.03.1877 in Rogowo Kreis Znin, Pl. deportiert nach Riga 13.01.1942

Auf dem Grundstück Köpenicker Straße 36-38 befand sich das Unternehmen
Continental-Armaturen-Fabrik, (Maschinen und Fahrzeuge, technische Artikel)
gegründet 1910 übernommen 1933


Auch die Firma "Hugo Herz Stickerei Atelier"
Stickerei Atelier (Textil und Bekleidung)
gegründet 1904 , liquidiert 1939


Auch die Metallhandlung
"Leyser & Alterthum" gegründet 1912, liquidiert 1939
war in der Köpenicker Straße 36-38 angesiedelt.


Gamaschen Fabrik
Auch die Gamaschen Fabrik (mit elektrischem Betrieb!!) C.Wolfenstein & CO befand sich hier.

Die Firma wurde 1900 gegründet und 1939 liquidiert.

Mit der Firma
"Max Preiß & Co"
Knabenhosen (Textil und Bekleidung)
gegründet 1924 , liquidiert 1932 befand sich ein weiteres Unternehmen in der Köpenicker Strasse 36/38.

Die Firma
"Waren & Möbel Credit Gebrüder Schein"
Waren- und Möbel-Kredit (Möbel und Einrichtungen)
wurde 1925 gegründet, 1934 übernommen und 1939 liquidiert.

Alle oben genannten Unternehmen wurden von den Faschisten als "jüdisch" bezeichnet, und mussten deshalb schließen oder wurden "übernommen".

Hier wohnten Dr. Gerhard Scherk
und Heinrich Scherk
SO 16, Köpenicker Str 36-38

sagt das jüdische Adressbuch von 1931

Die Lichtspiele Südost SO16


Auf dem Grundstück befand sich ein Kino, die Lichtspiele Südost


Lichtspiele Südost Köpenicker Straße 36 - 38

Programmheft der Lichtspiele Südost vom 09. bis 11. September 1919,
Eintritt für Kinder 25 Pfennige



In den Weiten des Internets finden sich ein paar Hinweise dazu:

Als Inhaber des Kinos wird 1933 ein C. Clasen erwähnt. Das Kino hatte zu der Zeit 220 Plätze.

Odeon-Film-Theater
Inh. Paul Gierig
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Herbert Torrey
C.Herbert Torrey
Fabrik hydraulisch gezogener Bleitrapse
Köpenicker Str.36-38



Radeke, A.
Buchdruckerei u. Zeitschriften Verlag
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Druckerei Radeke
Offertenblatt für Gemischtwarenhändler, Köpenicker Straße 36-38
Druckerei Radeke

Die Druckerei Radeke, A. befand sich zuvor in der Köpenicker Straße 40/41 und musste dort umziehen, weil das Fabrikgebäude zu einem Kühlhaus umgebaut wurde.
Im 2. Weltkrieg wurde das Gelände zerstört, danach findet sich die Druckerei unter der Adresse Kottbusser Ufer 41.

Ro Ro Schuhfabrik M. F. Günther
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Schack, A. W.
Buchdruck. Bürobed.
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Schwarzmüller, Carl
Metalle, Bohnsdorf Gartenstr. 5
Lager SO 16 Köpenicker Str 36-38
(1941)

Stock, Robert &Co
Spiralbohrer-Werkz.-u.Masch.-Fabr. AG
Marienfelde, Großbeerenstr 146 Verkaufsst. f. Bln Brandenbg. u. Pommern
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)
Robert Stock war ein Unternehmer, der in der Köpenicker Straße mehrere Unternehmen aufgebaut hat.
So die Deutschen Telefon Werke (DeTeWe) und die Stock Motorpflug AG


Verlag Friedrich Krause
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(z.B. Merkblatt zur Verhütung gewerblicher Hautkrankheiten, 1941) (1941)

Werner, Max
Montagen
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Wernicke, Paul
Damenkonfektion SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)


Briefumschläge
Bretschneider & Graeser
Fabrik für Briefumschläge und Papierausstattungen
Köpenicker 36 - 38



Es gab einen Verlag Dimmick

Maurer und Dimmick
Verlag Maurer und Dimmick

und einen Zahnarzt Dr. Herbert Ruben, geb. 1901 in Posen, der 1933 Berufverbot erhielt und dessen Schicksal seitdem ungeklärt ist.

Wiegel, Adolf
Bürobededarfs-Fabrik
SO 16, Köpenicker Str. 115
Wohn: S016 Köpenicker Str. 36-38
(1941)

2014 werden vor Haus Köpenicker Straße 36 Stolpersteine verlegt.
Ida Butzke-Röscher, ihre Schwester Paula Butzke-Wendt arbeiteten während des Faschismus in der Buchbinderei und Druckerei Adolf Wiegel in der Köpenicker Straße 115.
In der Firma waren jüdische Zwangsarbeiter beschäftigt.
Die jüdische Widerstandsorganisation "Gemeinschaft für Frieden und Aufbau" wurde durch das anfertigen gefälschter Dokumente und Flugblätter unterstützt, wird vermutet.
Die untergetauchten Werner und Gertrud Scharff hielten sich in Verstecken abwechselnd bei den Schwestern und den Eheleuten Adolf und Frieda Wiegel auf.
Die Gruppe und weitere Firmenangehörige (Anni Olm) wurden am 12.Oktober 1944 verhaftet.

Der Gestapo gelingt es nicht, Beweise gegen die Familie Wiegel, Ida Röscher und Anni Olm zu finden. Da sie aber das Inventar der Unternehmerfamilie während der Untersuchungshaft bereits geplündert hatte, werden die Frauen ins Arbeitserziehungslager Fehrbellin verbracht.
Adolf Wiegel kam in das sogenannte Arbeitslager Wuhlheide, welches in einem Todesmarsch am 26.März 1945 ins Konzentrationslager Dachau verlegt werden sollte. Am 8. April 1945 wird Adolf Wiegel auf diesem Marsch bei Sonneberg von der SS erschossen, Werner Scharff wurde am 16.März 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen bei seiner "Anlieferung" erschossen.

Adolf und Frieda Wiegel, sowie die Schwestern Ida Röscher und Paula Wendt erhielten von der Gedenkstätte Yad Vaschem den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern". Es ist die höchste Auszeichnung, die Israel an Nicht-Juden vergibt.

(Über die Gruppe wird ausführlich in der Broschüre "Juden im Widerstand" berichtet, Eugen Herman-Friede schreibt aus den "Erinnerungen an Illegalität und Aufbegehren" über die Gruppe in" Für Freudenprünge keine Zeit".)

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/gunter-demnig-stolpersteine-ein-lebenswerk-auf-berliner-strassen,10809148,27128146.html

http://www.nwzonline.de/oldenburg/ehrentitel-ist-hohe-auszeichnung_a_6,1,3987760078.html


Horst Decker
Dr.prakt. Arzt
SO 16, Köpenicker Str 36-38
(1941)

Echner, Bernhard
Maschinen Fabrik
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Kügler, Fritz W.
Masch.-Fabr., Rep.-Werk f. d. graph. Ind.
SO 16, Köpenicker Str. 36-38
(1941)

Im zweiten Weltkrieg werden fast alle Gebäude zerstört.
Trümmer Köpenicker Straße 36-38
Kriegstrümmer Köpenicker Straße 36

Zu DDR Zeiten befand sich hier ein Baubetrieb (Baureparaturen Berlin-Mitte) der dann als A.L.E.X - Bau GmbH und B.a.t.e.s. existierte.

Der Bauhandel Kapella hatte hier eine Filiale, bis die Fläche von Hochtief für den Verdi Bau gebraucht wurde.

Die Angestellten der Kapella-Filiale wurden entlassen.


Die A.L.E.X. Bau GmbH wurde durch die Treuhand an Hochtief verkauft, wodurch Hochtief bis ca. 20 Jahre nach der Wende Eigentümer der riesigen Grundstücke war.

heute:
Trümmer spielen in der Nachkriegsgeschichte des Grundstücks eine Hauptrolle.
Was im Krieg verschont blieb wird nach dem Ende der DDR abgerissen.

Abriss Gebäude
Nach der Übernahme der Grundstücke durch Hochtief in den 90er wurde erstmal Baufreiheit geschaffen.
Hier handelt es sich wohl um das Haus, in dem die Mieter 1932 den Mieterstreik durchführten.
Das Grundstück Köpenicker Straße 36-38 vereinigt in sich heute auch die Grundstücke 32-34.
Im Hintergrund das alte Treppenhaus des Gebäudes Köpenicker Straße 39 und den Plattenbau der heute AO Hostel ist.

Die Brache existierte heute noch (Stand 2017)

Während der in den 70 er Jahren errichtete Bau an der Straße Künstlern für eine Zwischennutzung (2012) zu Verfügung steht, wurden die wenigen verbliebenen Vorkriegsbauten (gemeint ist hier der 2. Weltkrieg) Mitte der 90er Jahre alle abgerissen.
Das Grundstück liegt seitdem brach.

Stacheldraht

Da sich das Gelände jedoch im früheren Grenzgebiet befindet, wurde es ringsrum mit Stacheldraht umzäunt.
So wird hier ein Stück Gewohnheit im Kiez fortgeführt.
Hier sollten bis 2004 die Spreeport, 2. Bauabschnitt entstehen, verkündete einst eine Tafel am Ufer....
Aber mit der DDR wurde auch die Planwirtschaft abgeschafft...

Das Gelände ist leerstehend und bietet sich prima für einen (Pocket-)Park und Spreestrand an.

Mediaspree-Beschreibung

Die Firma Spreewelle Köpenicker Straße 36-38 Grundstücksgesellschaft mbH wird im Handelsregister beim Amtsgericht Leipzig unter der Handelsregister-Nummer HRB 29756 geführt.
Die Firma Spreewelle Köpenicker Straße 36-38 Grundstücksgesellschaft mbH kann schriftlich über die Firmenadresse Landsteinerstraße 6 , 04103 Leipzig erreicht werden.
Die Firma wurde am 15.10.2013 gegründet bzw. in das Handelsregister beim Amtsgericht Leipzig eingetragen.

Gegenstand des Unternehmens: der Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung des Grundstückes in 10179 Berlin, Köpenicker Straße 36-38.

Stammdaten Spreewelle Köpenicker Straße 36-38 Grundstücksgesellschaft mbH
OH-Nummer: C-1933524

Gericht:Amtsgericht Leipzig

Handelsregister-Nummer:HRB 29756
Gründungsdatum:15.10.2013
Letzte Änderung: 07.11.2014


Immobilienzeitungen berichten im Jahr 2017, daß die F&B Gruppe das 10 000 m² große Grundstück von der Hoch-Tief Tochter Alex Bau (für ca. 7 Millionen Euro) erworben hat, seit 2014 eine Projektentwicklung mit Züblin und der Pantera AG entwickelte und das Grundstück im Jahr 2017 für 38 Millionen Euro veräußert hat.
Auf der Homepage der Architekten wird auch die Skala Capital City Invest GmbH als Bauherr genannt.


Rosenweg
Dichte Rosenbüsche und schöne Bäume vor dem Gebäude Köpenicker Straße 38, hier im Jahr 2015

Das Gebäude des früheren Betonwerks und der A.L.E.X. Bau GmbH an der Köpenicker Straße 36-38 wird im Sommer 2018 abgerissen.
Im Hintergrund sieht man die Brandwand des Gebäudes Köpenicker Straße 39 und die Eisfabrik, Köpenicker Straße 40/41.
Hinter dem Werbeplakat steht das Trafohaus noch.
Betonwerk A.L.E.X Bau
Betonwerk A.L.E.X Bau
Köpenicker Straße 38


mit Köpenicker Straße 137

Aus Mangel an Gebäuden: Das vorerst letzte Trümmergebäude 2018

Abriss des um 1980 errichteten Gebäudes des ehemaligen Betonwerks.

Alex Bau Köpenicker Straße
Abriss Betonwerk Köpenicker Straße

Tagesspiegelartikel von 2020
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