Der Schulze Delitzsch Platz

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in Berlin Mitte



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Hier befand sich das Wohnhaus von Heinrich Runge


Koepenicker Straße 91
Denkmal für Hermann Schulze Delitzsch mit der Abbildung des Hauses Köpenicker Straße 91 im Hintergund.
Das Bild entstand um 1900.

Schulze Delitzsch Platz
Schulze Delitzsch Platz

Der Schultze Delitzsch Platz mit weitem Blick in die Inselstrasse (links).


Heute fehlen dem Denkmal die einst den Sockel flankierenden Figurengruppen, die rechts Landarbeiter und Schmied, links eine Mutter mit halbwüchsigem Sohn darstellten.
Im Hintergrund befindet sich das Gebäude Köpenicker Straße 91
Der über dem Torbogen angebrachte Schriftzug "Ferd. Schön..." weist auf den bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lebenden
Eigentümer des Hauses Ferd. Schönemann (Holz- und Kohlenhändler) hin, dem in dieser Zeit auch zwei weitere rechts angrenzende Grundstücke gehörten.
Im Berliner Adressbuch sind als Eigentümer 1900 Schönemann´sche Erben angegeben.


Hermann Schulze Delitzsch Denkmal Schulze Delitzsch 

Carte de Visit: Hermann Schulze Delitzsch
aufgenommen im Photoatelier Wilhelm Grundner das sich von 1875 bis 1885 in der Friedrichstrasse 178 befand,

Wiedergabe des Wikipediaartikels zu Hermann Schulze-Delitzsch vom Januar 2015:

Hermann Schulze-Delitzsch,

„eigentlich Franz Hermann Schulze (* 29. August 1808 in Delitzsch; † 29. April 1883 in Potsdam) war ein deutscher Sozialreformer, Jurist und Politiker.

Schulze gehört neben Eduard Pfeiffer, Victor Aimé Huber, Karl Korthaus, Wilhelm Haas und Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu den führenden Gründervätern des deutschen Genossenschaftswesens und als wichtigster Protagonist der gewerblichen Genossenschaftsorganisation.
Leben Hermann Schulze-Delitzsch wurde 1808 als erster Sohn des damaligen Bürgermeisters und Justizrates August Wilhelm Schulze (1779-1861) und seiner Frau Wilhelmine Schulze geb. Schmorl (1784-1866), im Haus Markt 11 in Delitzsch geboren.
Er wuchs in einer gutbürgerlichen und von Leistungsstreben bestimmten Familie auf.[1]
Von seinen neun Geschwistern erreichten nur drei Brüder das Erwachsenenalter zu denen er aber im späteren Leben kaum näheren Kontakt, aufgrund der weit voneinander entfernt gelegenen Wohnorte hatte.[2]

Von 1814 bis 1821 ist nicht genau überliefert, ob Schulze die unweit von seinem Geburtshaus gelegene Bürgerschule besuchte oder Hausunterricht erhielt.
Ab Oktober 1821 begann er seine von den Eltern finanzierte Ausbildung in der Alten Nikolaischule in Leipzig, welche er im Frühjahr 1827 abschloss.
Gemäß der Familientradition ließ sich Schulze 1827 in der juristischen Fakultät der Universität Leipzig immatrikulieren.
Die progressive Reformpolitik und künftigen Berufschancen im Königreich Preußen brachten ihn womöglich dazu sein Studium der Rechtswissenschaften außerhalb des Königreichs Sachsen an der Universität Halle ab Mai 1829 fortzusetzen.[3]
1827 schloss er sich der Leipziger Burschenschaft an, deren Vorsteherkollegium er angehörte. Da Burschenschaften unter der Beobachtung von Regierungsvertretern standen, beendete Schulze sein Studium.

1838 wurde er zum Oberlandesgerichtsassessor ernannt und war anschließend in Naumburg (Saale) und beim Berliner Kammergericht angestellt.

1841 bis 1849 war er als Patrimonialrichter über mehrere Rittergutsbezirke in seiner Heimatstadt Delitzsch tätig. Dadurch lernte er die Probleme der kleinen Handwerksbetriebe auf dem Lande kennen, die mit der fortschreitenden Industrialisierung nicht mithalten konnten.

Nach einer Missernte 1846 wirkte er bei der Gründung eines Hilfskomitees zur Beschaffung von Getreide und zur Unterhaltung einer Mühle und einer Bäckerei mit.
Sein soziales Engagement war wohl nicht ohne Einfluss darauf, dass er 1848 als linksliberaler Abgeordneter der Kreise Delitzsch und Bitterfeld in die Preußische Nationalversammlung gewählt wurde.
Er nahm den Doppelnamen Schulze-Delitzsch an.
Seinen Lebensmittelpunkt hatte Schulze bis 1861 in Delitzsch, dann bis zu seinem Tod in Potsdam.

In der Preußischen Nationalversammlung wirkte er an Kommissionen mit, die sich mit der Situation der Gewerbetreibenden befassten.
Dort kam er zu dem Schluss, dass die Situation der Handwerker nur dadurch zu verbessern war, dass es ihnen ermöglicht wurde, durch genossenschaftliche Zusammenschlüsse zu der sich rasch entwickelnden Industrie aufzuschließen.

Wegen der Reaktion nach der gescheiterten Revolution 1848 war er an jeder politischen Betätigung gehindert.

Er verabschiedete sich deshalb vom Staatsdienst, um sich der Verbreitung der Genossenschaftsidee zu widmen.
Schulze-Delitzsch stand in dieser Zeit in reger Korrespondenz mit dem Eilenburger Arzt Anton Bernhardi, der ebenfalls konkrete Ideen zum Aufbau von genossenschaftlichen Organisationen entwickelte und umzusetzen begann.
Bernhardis Arbeit hatte nicht unwesentlichen Einfluss auf Schulze-Delitzsch.

In Delitzsch und in Eilenburg entstanden etwa zeitgleich erste Genossenschaften.[4]

Mit der Gründung der Schuhmachergenossenschaft in Delitzsch 1849 hatte Schulze-Delitzsch die Genossenschaft als unternehmerische Rechtsform begründet.
Nun propagierte er Spar- und Konsumvereine zur Gewährleistung der Lebensgrundlagen, Vorschuss- und Kreditvereine (die heutigen Volksbanken) zur Beschaffung von Geld für Investitionen und die Gründung von Distributiv- und Produktionsgenossenschaften.
Außer mit der Idee der Produktionsgenossenschaften war er damit so erfolgreich, dass er als Dachverband den „Allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften" schaffen konnte.

Das System seiner Genossenschaften beruhte auf der Solidarhaftung, dem Erwerb von Genossenschaftsanteilen, der Beschränkung aller Leistungen auf die Genossen und der Ablehnung direkter Unterstützung durch den Staat.
Diese Idee von Selbsthilfe und Selbstverantwortung verteidigte er in Auseinandersetzungen mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Ferdinand Lassalle.

1859 wurde er in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt, 1861 gehörte er zu den Gründern der Deutschen Fortschrittspartei und zog mit seiner Familie nach Potsdam.

Als Landtags- und – seit 1867 – Reichstagsabgeordneter setzte er das Genossenschaftsgesetz in Preußen und im Norddeutschen Bund durch, wodurch die Genossenschaften eine gesetzliche Basis bekamen und als juristische Personen die Rechtsfähigkeit erhielten.

1871 wurde er in den Deutschen Reichstag gewählt – das Mandat behielt er bis zu seinem Tod.
Im Reichstag setzte er sich mit mehreren - abgelehnten - Gesetzentwürfen für ein demokratisches Vereins- und Versammlungsrecht ein.[5]

1873 wurde ihm von der Universität Heidelberg die Ehrendoktorwürde verliehen.

Er war Mitglied der Freimaurerloge Zur Beständigkeit in Berlin, einer Tochterloge der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.

Schulze-Delitzsch wurde auf dem Alten Friedhof in Potsdam bestattet.
Ihm zu Ehren wurde am 13. September 1891 auf dem Marienplatz seiner Heimatstadt ein vom Bildhauer Edwin Weißenfels geschaffenes Bronzedenkmal eingeweiht.
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde die Statue jedoch eingeschmolzen und 1950 am selben Ort aus Muschelkalk neu errichtet.[6]

In Berlin-Mitte wurde am 4. August 1899 ein vom Bildhauer Hans Arnold geschaffenes Denkmal für ihn errichtet.
Der Platz, auf dem das Denkmal steht, hat seit 1910 (mit Unterbrechung) den Namen Schulze-Delitzsch-Platz.[7]

Trivia

Neben seiner juristischen und politischen Tätigkeit hat Schulze-Delitzsch als jüngerer Mann auch Gedichte geschrieben, die er unter dem Namen Hermann Schulz 1838 bei Brockhaus in Leipzig erscheinen ließ.[8]
Ein Exemplar seines Gedichtbandes schenkte er damals dem neunzehnjährigen Apothekerlehrling Theodor Fontane, der in der Berliner Apotheke „Zum weißen Schwan" eine Lehre absolvierte und dort mit einem Bruder von Schulze-Delitzsch zusammenarbeitete.

Fontane war namentlich vom „Lied des Geächteten" fasziniert, an das er sich noch fünfzig Jahre später in seinen Erinnerungen „Von Zwanzig bis Dreißig" lebhaft erinnerte.[9]

Auszeichnungen und Würdigungen

Briefmarke der Deutschen Bundespost (1958) zum 150. Geburtstag
Deutsche Briefmarke (2008) zum 200. Geburtstag
Schulze-Delitzsch-Haus in Bonn

Zu Ehren des genossenschaftlichen Gründervaters wurde am 13. September 1891 auf dem Marienplatz seiner Heimatstadt in Delitzsch ein vom Bildhauer Edwin Weißenfels geschaffenes Denkmal eingeweiht.

In Berlin-Mitte wurde am 4. August 1899 ein vom Bildhauer Hans Arnold geschaffenes Denkmal für ihn errichtet.
Der Platz, auf dem das Denkmal steht, hat 1910 den Namen Schulze-Delitzsch-Platz bekommen.

(Ergänzung des Wikiartikels:  Die dem Denkmal zugeordneten Bronzefiguren wurden im zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.) In den frühen Siebzigerjahren ließ ihn die DDR-Führung in Inselplatz umbenennen und die Denkmäler in Berlin und Delitzsch sowie das Grabmal in Potsdam entfernen.

In Berlin und in Potsdam wurden die Schändungen mit Bauvorhaben begründet, in Delitzsch wurde ein Denkmal für Ernst Thälmann errichtet.
(Ergänzung: Sein Wahlspruch: "Jeder ist seines Glückes Schmied" stand deutlich im Gegensatz zu der in der DDR geltenden Marx´schen Grundauffassung zu einer Gesellschaft in der: "jeder nach seinen Fähigkeiten" tätig sein und "jedem nach seinen Bedürfnissen" der produzierte Reichtum offenstehen solle.")
Auf Drängen der westdeutschen Genossenschaften wurde das Grabmal 1983/84 an anderer Stelle wieder aufgestellt.

Die Denkmale wurden erst nach der Wende wieder errichtet.[10] (Ergänzung des Wikiartikels: Allerdings fehlen heute die einst den Sockel flankierenden Figurengruppen, die rechts Landarbeiter und Schmied, links eine Mutter mit halbwüchsigem Sohn darstellten.)

Anlässlich seines 200. Geburtstags veröffentlichte die Deutsche Post am 7. August 2008 eine 90-Cent-Sonderbriefmarke.

Darauf zu sehen war ein Bildnis und Zitat Schulzes („Der Geist der freien Genossenschaft ist der Geist der modernen Gesellschaft.").
Dazu gab es am 7. August 2008 einen Sonderstempel zum Ersttag in Bonn und Berlin und einen Sonderstempel in Delitzsch.

Ihm zu Ehren wird von der Genossenschaftsorganisation die Raiffeisen/Schulze-Delitzsch-Medaille verliehen.
Sie darf nicht an mehr als 100 lebende Personen gleichzeitig verliehen werden.[11]

Weiterhin sind verschiedene Bauten und Einrichtungen nach Schulze benannt.
Hierzu zählt in erster Linie das Schulze-Delitzsch-Haus – Deutsches Genossenschaftsmuseum, dem Gebäude in welchem Schulze mit 57 Schuhmachern die erste gewerbliche Genossenschaft gründete.
Ebenso ist Schulze Namensgeber der Berufsschulzentren in Delitzsch und Wiesbaden.

Im Zusammenhang mit der Landesgartenschau Landau in der Pfalz 2015 entstand von 2012 bis 2014 das Schulze-Delitzsch-Carrée.
Dabei handelt es sich um ein modernes und luxuriöses Gebäudeensemble mit 42 Wohneinheiten in Landau.[12]

Die Dr. Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft stellten am 29. November 2013 in den Bundesländern Sachsen und Rheinland-Pfalz gemeinsam einen länderübergreifenden Antrag zur Aufnahme der "Genossenschaftsidee" in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes (Erstellung im Rahmen der nationalen Umsetzung der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes)[13].
Im Dezember 2014 wurde dieser Antrag genehmigt und kann ab März 2015 als erste deutsche Nominierung bei der UNESCO für das immaterielle Kulturerbe eingereicht werden.[14]"

---Ende Wikipediaauszug---


Erstagsbrief 1958 - Westdeutschlad
Briefmarke der Deutschen Bundespost (1958) zum 150. Geburtstag

Schultze Delitzsch Denkmal
Köpenicker Straße und das Schulze-Delitzsch-Denkmal



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